Mittwoch, 27. Januar 2010

Resumee - Ein Posting zum Jahrzent'








Tja, nun bin ich 30. Mein Alter fängt mit einer "3" an, und
ich möchte was darüber schreiben wie ich
darüber denke, und warum ich glaube eine "Midlife-Crisis" zu haben,
weil mich das seit vielen Monaten beschäftigt.



"Mit 30 ist man doch noch nicht alt", ja das stimmt, das bin ich auch
nicht, aber dennoch ist bei mir mal wieder einfach nur alles anderst
als es warscheinlich bei den meisten anderen 30'ern ist. Die letzen 10
Jahre hat ein "Unglück" in meinem Leben das nächste gejagt,
und immer wenn ich dachte das es jetzt endlich mal ruhig wird kam das nächste.
Ích hatte bis jetzt keine praktische Möglichkeit mir und den Kindern einen dauerhaften,
stetigen, geregelten Alltag aufzubauen, wir wurden immer wieder entwurzelt, auf die eine oder andere Art und Weise. Ich weiß
nicht ob ich Leser habe die das kennen und/oder nachvollziehen können, aber ich muss mal sagen, ich finde das Scheiße ja, richtig Scheiße.

Also starte ich nun den *zähl* 5. Versuch Boden unter die Füsse zu bekommen. Das heisst, als Basis dieser Dinge glaube
ich vor allem eines zu brauchen: viel Zeit um meine Persönlichkeit sich entwickeln zu lassen, also etwas das man eigentlich im Idealfall nach der Pupertät macht, und nicht mit 30.

Ich werde also Zeit brauchen um meine Angst vor dem unverhofften, das
einem den Boden unter den Füßen wegreisst irgendwann verarbeiten.

Dann brauche ich Zeit um zu schauen welche Ziele ich eigentlich im
Leben habe, beruflich, privat, mit meinen Kindern (wobei die ja immer recht klar waren und sind, aber mehr aus der Not heraus als aus der
Freiheit),... whatever, ist ja alles offen bei mir. Also Ziele braucht der Mensch, sonst tritt er auf der Stelle, das finde ich keine schöne Vorstellung. Wer sich nicht mehr entwickelt ist tot, irgendwie, glaube ich.

Und dann brauche ich Zeit um diese Ziele umzusetzen, vielleicht werde
ich fallen und wieder aufstehen und noch mehr Zeit brauchen.



Ja, was habe ich die letzten 10 Jahre eigentlich gemacht ?

Soweit ich mich erinnern kann habe ich immer hart an meinen Problemen
gearbeitet, bin nicht weg gelaufen oder habe weg geschaut. Habe mich ihnen gestellt und sie ausgefochten, soweit ich es überschauen
kann. Ich denke ich habe immer versucht das Beste aus allen Situationen und Umständen zu machen, ich war nicht zufrieden mit halben
Sachen, und so oft mir wirklich schlimme Dinge begegnet sind, so oft hatte ich auch einfach ein Sau-Glück und das Gefühl,
trotz allem, in meinem Leben richtig zu sein; das Gefühl daß das richtige passiert, auch wenn es Scheiße ist.



Verrückt aber wahr: Ich wurde auf
"übernatürliche" Art vor jedem
größeren Unglück im Leben gewarnt, ich
hatte immer eine Intuition dafür wenn etwas passierte. Aber dennoch haut es einen total aus den Latschen.



Und was habe ich aus den letzen 10 Jahren gelernt?

Mich auf nichts fest zu legen; selbstkritisch zu denken und überhaupt selbstständig zu denken ; "Nie", "hätte" und "wäre" wurde aus dem Wortschatz gestrichen ; nichts persönlich zu nehmen, viele Menschen haben
oft mal einen schlechten Tag, ich auch ; man muß nicht verstehen warum ein Mensch bestimmte Dinge tut, es reicht schon sie zu
akzeptieren ; lerne Dich abzugrenzen ; man sagt mir nach, ich hätte gelernt weit über meinen Tellerrand hinaus zu schauen (ich hoffe das stimmt auch, aber zumindest war und bin ich
immer sehr bemüht darum) ; das man Kinder nicht mit "ach das wird schon" großziehen kann und warscheinlich noch viele andere Dinge die mir alle heute Nacht einfallen wenn ich
darüber nachdenke was ich hier geschrieben habe. :-)



Welchen Wunsch habe ich nun in meinem 30. Lebensjahr?

"Im Leben ankommen" und: Menschen
mit denen ich über das was ich denke reden kann, die meine "Lebensphilosophien" akzeptieren und nicht versuchen mich zu verändern, sondern mir Mut machen, meinen Weg weiter zu gehen ohne davon auszugehen das alles immer ein Happy-End hat, denn das weiß man ja nie...







1 Kommentar:

  1. hi du,

    oh wie gut ich dich verstehen und auch bestätigen kann wenn du das willst.. ich hab grad nur die überschrift gelesen von dem was du geschrieben hast und habe gedacht "das schlimmste war bestimmt, dass es einfach keine beständigkeit gab - dass einfach nichts so war dass man sich drauf verlassen konnte". Ich kann mir gut vorstellen, dass du vielleicht auch so fühlst, dass jemand dir die Jahre wie "geklaut" hat - Jahre wo andere eigentlich glücklich, sorgenfreier und voller Energie sein können.

    Du hast deine Sache bis hierher tadellos gemacht, wirklich total gut. Und ich glaub auch dass du total viel gelernt hast. Aber was ich auch glaub ist dass du viel viel viel viel Heilung brauchst - wie du selber sagst, Sachen auch als sicher wieder annehmen zu können und auch dafür, dass es einfach nicht so war wie dus dir vorgestellt hast.

    Ich wünsch dir, dass du die richtigen Wege findest hin zu dieser Heilung, dass du in dir behaupten kannst irgendwann mal "jetzt ist es gut" und immer wieder aus dem Schatz ziehen kannst den du dir nebenbei angesammelt hast.

    Viele liebe Grüße von Herzen
    Nela

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