Donnerstag, 23. April 2009

Tag 122:

Nachtrag Dienstag:
Nach dem Frühstück wurde der erste MTX-Beutel angehängt, um 15Uhr war dann die LP bei der zusätzlich MTX in den Rückenmarkskanal bzw ins Hirnwasser verabreicht wurde. Das ging wirklich ruckzuck, aber der Kleine hat eine Weile gebraucht bis er wieder wach war, hatte wie üblich ne Menge Propofol und Fentanyl. Als er wach wurde hat er relativ zügig losgeschriehen, das hat sich gesteigert und er hat wild um sich geschlagen und nicht reagiert wenn man ihn angesprochen hat, alles in allem war er folglich nicht Herr seiner Sinne. Das ist eine Reaktion die sich schon immer so abgezeichnet hat, aber mir steigender Dosis der Narkotika schlimmer wird. Der Arzt vermutet das er nicht darauf klar kommt so schnell wach zu werden und hat deshalb vorgeschlagen nächstes mal ein zusätzliches Schlöafmittel zu verarbereichen so das er die Nachwirkung der Narkotika quasi verschläft. Ist aber alles noch in Abklärung weil man erst mit den Anästhesisten besprechen muss wie er auf so ein Drogenmix reagieren könnte.

Nachtrag Mittwoch:
Seine Laune lässt zu wünschen übrig, er ist sehr sehr angespannt und möchte ständig weg hier. Prince Charming ist zu King Unleidig mutiert, aber wer mags ihm verübeln. Wie in den anderen Hochdosis Blocks auch ist er einfach müde und schwach, schläft viel, liegt viel, isst wenig. Abends war das erste KMT-Gespräch, das ich nun mal grob zusammenfassen möchte:
Der Termin für Tag 0 ist Ende Juni.
Tag Minus (-) 9 haben wir hier stationäre Aufnahme. Der Kleine wird nochmal auf Herz und Nieren durchgecheckt. Dann folgen 3 Tage Bestrahlung (Gammastrahlen), je morgens und abends 20 Minuten. Und schliesslich noch ein Tag Hochdosis Chemo.
Ab dem Tag -1 kommt der Kleine ins KMT-Zimmer und darf nicht mehr raus. Sein Leben wird dann von dem Knochenmark seiner Schwester, ständigen Bluttransfusionen, Antibiotika, Fungiziden und vielen anderen Medikamenten abhängig sein, denn sein Körper wird für einige Wochen kein eigenes Blut mehr herstellen können.
Dann kommt Tag 0, der große Tag. Der Schwester werden unter Vollnarkose ca 250ml Knochenmark abgenommen, und dem Kleinen wird das neue Knochenmark per Infusion verabreicht. Es sucht sich seinen Weg im Körper selber, so das keine weiteren Eingriffe diesbezüglich nötig sein werden. Die beiden sind HLA-identisch, was uns guter Hoffnng sein lässt.. Nach 2-5 Wochen sollte das neue Knochenmark anwachsen und seine Arbeit aufnehmen. Als erster werden in der Regel die Leukos gebildet, danach die Thrombos und zum Schluss die Erythozyten. Die möglichen Komplikationen sind zu umfangreich um sie hier aufzuführen, aber falls es welche geben wird, werd ich sicherlich hier darüber berichten.

Nachtrag Donnerstag:
Sohnemann ist wie gehabt bei schlechter Laune, er ist jetzt sehr abgeschafft von der Chemo, liegt viel und schläft immer wieder ein. Das MTX ist jetzt durch und muss noch 24h nachspülen. Es folgen die nächsten Tage noch Vincristin und Alexan, wenn alles gut ist dürfen wir am Sonntag nach Hause.

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