Donnerstag, 12. Februar 2009

Tag 52:

... fängt ja gut an. Morgens um 6 mit Fieber,Bauchweh, Übelkeit und Husten. So schnell dürfte dann der Heimurlaub beendet sein. Ein erster Anruf auf Station ergab das kein Zimer frei ist, das heißt wir werden dann warscheinlich ausgelagert auf eine andere Station, oder vielleicht wird ja heut im Laufe des Tages was frei... *hoff* Auf anderen Stationen ist es nämlich immer nicht so schön.
Glücklicher Weise erreichte uns gestern ein Päckchen mit tollen Sachen um die Langeweile zu vertreiben, vielen Dank an die großzügen Spender!





Einige Dinge wandern gleich ins Kliniktäschle, falls der Arzt diagnostiziert das der junge Mann noch immer den RS-Virus hat, landen wir auch gleich wieder im Isolierzimmer (leider hustet der Kleine heute morgen zimlich.) Ich bin aber auch wirklich eine Schlafmütze, hatte ich mir doch erst selber was homöopathisches dagegen in der Apo geholt, das hätt ich ihm ja auch mal geben können.
Die letzten Tage zuhause gingen wirklich wie im Fluge vorbei, die Trauer um Daniel hat mich gelähmt, und wir hatten eine Menge Termine, haben der Kinderärztin einen Besuch abgestattet und waren am Kindergarten zum Winken, Laufradfahren und natürlich bei der Heilpädagogik, die Wohnung ist jetzt etwas weniger Chaotisch, aber um den Christbaumschmuck zu verräumen hats noch immer nicht gereicht, aber immerhin ist die deko vom letzen Kindergeburtstag vor 4 Wochen mal weg. Ich glaube da draussen gibts jemandem der mir gerne mal beim aufräumen Gesellschaft leisten möchte, wenn wir wieder zuhause sind *nach Denzlingen schiel* ;-)
So, nun werd ich mal das Köfferchen fertig packen, und den lieben Lesern einen schönen Tag wünschen. :-)



So, nun sitzen wir hier und organisieren die letzen Kleinigkeiten und warten auf unser Taxi....

13.30 Uhr:
Was wäre eine Klinikeinweisung ohne Chaos... langweilig gell?!?
Bis da mal jemand zur Infektionsbox kam und in untersuchte wars fast 11 Uhr, es kam dann nur die Schwester die Fieber gemessen hat (38,8°C) und ein Blutdruck. Und dann wurden wir natürlich ausgelagert.
Auf der anderen Station ist eine furchtbar unsymphatische Ärztin mit der Emphatie eines Igels, sie hatte es furchtbar eilig und hielt meinen Sohn wohl für eine Maschine die Funktioniert wenn sie es isch wünscht. Tja leider funktioniert mein Sohn ja bekanntermaßen unter Druck nicht, mit Fieber noch viel weniger. So gabs ne Menge Geschrei und die allbekannte dämliche Frage"Ist der immer so?!?" AAARGL!! - "Nein, nur wenn man ihn unter Druck setzt, sich mit unbekannten Leuten in unbekannten Umfeld befindet und Fieber hat".

Eigentlich hätten wir um 11Uhr die Punktion gehabt, jetzt wissen wir noch immer nicht wie es weiter geht - ob die gemacht wird oder nicht - und er seine Chemo heute bekommt oder nicht. Zum Glück pennt der Kleine, er hat heut nämlich den ganzen Tag noch nichts gegessen (für die Punktionen muß er nüchtern sein weil eine kleine Vollnarkose gemacht wird). Es war auch noch kein onkologischer Arzt da um ihn zu untersuchen, bin mal gespannt wann das heute dann passiert....

14:00Uhr:
So ein ZVK (zentraler Venenkatheder von Typ "groshong", 2-lumig) ist in der Regel eine unkomplizierte Angelegenheit: Ich hab ja schon erwähnt daß das die Schläuche sind, durch die er alle Medikamente bekommt. Wenn wir zuhause sind und keine Infusion dauerhaft reinläuft, werden sie mit einer Lösung "geblockt" damit das Ende, welches in der Vene liegt, nicht verstopft (Thrombose). Ein kleines Ventil soll dafür sorgen, das kein Blut aus der Vene durch den Zugang zurück läuft. Nun gehen diese Ventile aber manchmal gerne mal kaputt,wie kürzlich bei uns geschehen, auch das ist kein größeres Drama, da gibts eine kleine Spezialklemme die man aussen an den Schlauch klemmt. Nun hat diese Klemme der Held von Arzt, der uns am Sonntag abstöpsele vergessen dranzumachen (obwohl ich sie nochmal erwähnte..), mit dem Ergebnis, das der eine der beiden Schläuche (mit der schönen Bezeichnugn "weiß"), heute tatsächlich voller geronnenem Blut stand, und man nichts mehr rein spritzen konnte, und schon garnicht raus. Das Hauptproblem ist: Wenn man einen ganzen Schwall oder Klumpen geronnenes Blut in die Ader lässt (was wir dann letztlich machen mussten), kann es leicht zu einer Thromose kommen. Nun bekommt er erstmal Heparin und Urokinase, damit der Zugang richtig frei wird und wieder benutzbar ist. Also hat er nun knapp 4ml blutverdünnende Blocklösung und die anderen beiden Medis die grad reinlaufen, alles in allem eine Menge blutverdünnender Medikamente. Damit sollen wir dann gleich zur Punktion gehen...

Die Punktion ist unspektakulär verlaufen, der Kleine hat mal wieder Unmengen von Propofol geschluckt bis er geschlafen hat, und dann hat er lange geschlafen bis er wieder aufgewacht ist. Wir haben zwei mal versucht ihn zu wecken indem wir die Sauerstoffmaske entfernt haben, aber die Werte (Sättigung, Puls, Atmung) sind dann sofort inden Keller, das fand ich schon etwas gruselig...deshalb haben wir ihm dann die Maske wider drauf gemacht und die Lange hat sich sofort wieder stabilisiert.





Irgendwann ist er dann von alleine aufgewacht. Immer wenn wir dort sind hoffe ich ich das wir niemals auf der Intensiv landen. Später im Zimmer wars ihm dann wieder zimlich schlecht (er hat diverse Chemos inden Liqour bekommen um einen Blastenbefall des Hirnwassers zu verhindern), ich habe gleich was gegen die Übelkeit bestellt, aber die sind hier unten eben nicht so routiniert (oben muss ich nicht danach fragen, da gibts vor jeder Chemo standartmässig was gegen Übelkeit angehängt) und mussten erst mit der Onkologie abklären was und wieviel er bekommt. Bis das Kevatril dann hier war hatte er sich schon schier die Seele aus dem Leib gekotzt, zum Glück war er aber bis auf ein paar Schlücke Sprudel und Fanta nüchtern. Er hat sein Kevatril dann zum Glück gleich genommen, und das wirkt dann auch sofort. Ein paar Minuten später hat er dann schon was zu Essen verlangt.

Da haben wir uns eine leckere Pizza bestellt, die dank Schwager in spe fast zum Nulltarif geliefert wurde *dankeschön* :-D und schließlich ist der kleine um halb10 eingeschlafen.

3 Kommentare:

  1. hallo ihr süßen,

    na, da habt ihr ja wieder mal volles Programm - wenn man die Vorgänge alle so mitverfolgt muss man sich ernsthaft fragen, wie verplant die Ärzte eigentlich sind....
    Ich drück euch feste und bis bald!

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  2. Das schaut nach Spaß aus ;-) (das Bild)
    Der Nachmittag danach hört sich weniger spaßig an - wir hoffen, die Punktion ist dramenlos verlaufen ?!
    Lieben Gruß und so
    Silke

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  3. @ Frau Bodenseeungeheuer:
    Ja wir hatten Spaß, ich glaube am besten fanden die beiden den goldenen Sand der dann fachmännisch durch die Wohnung verteilt wurde.
    Die Punktion war für den kleinen Dramenlos, er ist ja was die Narkosemedis angeht schon als Schluckspecht bekannt, und entsprechend lange hat er gebraucht um wieder wach zu werden. Ist aber alles soweit gut gelaufen und das Knochenmark und das Hirnwasser waren ohne Befund.

    @Tante LaLa:
    Ärzte sind halt auch nur Menschen, und da gestern die Oberärtzin nicht da war, gabs eben niemanden der eine eventuelle Entscheidung der Assistenzärzte hätte absegnen können ;-)

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