Dienstag, 10. März 2009

Tag 78:

Ich krieg noch nen Zustand auf dieser Station hier. Wir sind ja noch immer ausgelagert, und das Personal hier ist einfach nicht für den "Umgang mit uns" ausgebildet. An vieles muss ich selber denken, ein Blutbild wird nicht standartmässig morgens abgenommen sondern erst wenn ich sage, das es mal wieder Zeit wird dafür ist, ich muss daran erinnern wann der Kleine welche Medis nehmen muss und das mal einPflasterwechsel nötig ist. Ich arbeite hier ja wirklich gerne mit, aber dieses ewige den-auf-die-Finger-gucken nervt so langsam aber sicher. Mal ganz abgesehen davon das es hier einfach nettere Zimmer gibt als 8qm ohne Fernseher. Immerhin geht das WLAN. ;-)



Der Kleine bekommt immernoch alle 6 Stunden das Antibiotika Tazobac, aber es ist warscheinlicher das es einen Virus hat, als eine bakterielle Infektion. Die Temp ist seit gestern konstant zwischen 37,7°C bis 38,0°C, und der Husten den er nun schon seit WOCHEN mit sich rumschleppt wird immer schlimmer. Heute mittag müssen wir deswegen nochmal zum Röntgen. Ich denke nicht das wir vor Freitag nach Hause kommen. Am Montag ist die nächste 24-h Chemo.



Mit dem Lauf der Zeit rückt auch die Transplantation immer näher, ich beginne mich mehr und mehr innerlich wie verbal damit auseinanderzusetzen. Tatsachen wie die, das sein Immunsystem danach quasi resetet ist (Er hat dann den Immunstatus eines Neugeborenen) , die "Konditionierung" (bei der werden die Kids quasi in einen "Transplantationsfähigen" Zustand gebracht, es gibt danach nicht mehr viel im Körper das noch ein Eigenleben hat überleben, keine Dambakterien mehr, kein lebendiges Knochenmarkt ect... ) , die Bestrahlung und das er evt einen Zweiten Zugang bekommt verunsichern mich. Vielleicht auch deswegen weil ich es alles erst aus zweiter Hand von anderen Eltern gehört habe, und noch kein Arzt ein Wort darüber verloren hat.

19:30 Uhr:
Die Temp ist heute den ganzen Tag über 38°C geblieben und dabei konstant gestiegen. Heut Nachmittag wurde dann in aller Eile doch noch schnell ein Blutbild gemacht, warum es plötzlich so schnell gehen musste hat der Arzt nicht gesagt, dafür hat er das Röntgen wieder abgestrichen.
Dann war ich oben und habe sowohl die Krankenschwester als auch den Arzt darum gebeten uns so schnell wie möglich in die Onkologie zu verlegen. Der Arzt meinte das er es absolut versteht das wir gern hoch wollen, nicht nur wegen des kleinen Zimmers, und das wir das Recht hätten noch vor anderen ein Bett zu bekommen, weil man als Rezidivfall grundsätzlich anders behandelt wird als bei einer Ersterkrankung.
Dann kam das Blutbild, und das sieht fast wie erwartet aus. Etwas unerwartet ist nur der Zustand seines ElektrolyteHaushalts, der Kaliumwert beträgt 2. Ein niedriger Kaliumwert im Blut ist potentiell gefährlich für die Aufrechterhaltung einer normalen Kreislauffunktion, insbesondere eines regelmäßigen Herzrhythmus. Frühzeichen eines niedrigen Kaliumwertes sind Muskelschwäche und Muskelkrämpfe. Deshalb muss er nun die ganze Nacht am Monitor bleiben. Die Herzfrequenz liegt bei 150-155 *schwitz*, Sauerstoffsättigung ist tatsächlich mal OK und der Puls bei 145-150. Fiebertendenz ist imLaufe des Tages angestiegen, er hat jetzt 38,5°C. Ausserdem hört mans auf der Lunge jetzt ordentlich rasseln... Ob wir da morgen nicht doch noch zum Röntgen wandern... ?

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