Freitag, 9. Januar 2009

Tag 18:

In der Klinik wars heute morgen ganz unspektakulär, ist alles in grünen Bereich und wenn es weiter so gut geht, dann gehts am Montag weiter mit dem nächsten Block Chemo und und einer Knochenmarkspunktion. Ich frag mich immer was man da für eine Nadel braucht um in den Knochen zu gelangen. *grusel*


Die folgenden Zeilen sind einige meiner Gedanken über den Tod (ansich).
Lesen auf eigene Verantwortung.
Ich übernehme keine Haftung für Menschen der wegen meiner Gedanken verletzt werden oder:
TRIGGERWARNUNG





Das Thema das mich gerade sehr bewegt ist die Möglichkeit das mein Sohn diese Erkrankung nicht überlebt. Mein Gefühl sagt mir das es gut und wichtig und richtig ist darüber nachzudenken, und diese Situation emotional durchzuspielen.

Diese "was wäre wenn" Fragen durchzugehen bis zum Letzen. Ich kann und will meine Augen nicht davor verschließen, vielleicht mag das für manch einen Leser unverständlich, unvorstellbar und beängstigend sein, aber es ist nunmal meine Art damit umzugehen, und das tut mir gut. Und ich glaube wenn ich das emotional reichlich durchgekaut habe, dann gehts mir besser und dann kann ich nachts wieder schlafen. Ich brauche diese Konfrontation mit meinen Gedanken ung Gefühlen damit ich den Kopf wieder für den Alltag frei bekommen kann.
Dann kann ich warscheinlich gelassener sein, mit mich dem möglichen Ende anfreunden, meinen Sohn gehen lassen wenn das Schicksal es mag, oder mich umso mehr freuen wenn alles gut geht. Ich kann und will mich in diesen Fall nicht auf mein "Gefühl" oder meine "Vorahnungen" verlassen, ich habe das Bedürftnis mich bewusst mit meinem Herzen und meinem Verstand auf diese Möglichkeit ALS EINE VON VIELEN vorzubereiten.
Was mir dabei ebenfalls klar wurde ist, das ich niemals "bis zum bitteren Ende" kämpfen würde, wenn es absehbar ist das nichts mehr zu retten ist. Das würde ich bei meinem Sohn nicht, bei meiner Tochter nicht, und ich würde auch nicht wollen das man das mit mir macht. Der Eindruck meiner Umwelt war und ist oft, das die meisten Menschen den Tod als etwas unnatürliches ansehen, etwas das man umgehen mag, dabei gehört er einfach zum Leben wie Geboren werden. Sicherlich ist es das traurigste und schmerzhafteste was einem passieren kann einen Angehörigen, ja das eigene Kind zu verlieren, aber ich sehe das aus meiner jetzigen Perspektive differenziert: Der Tod und der Schmerz darüber sind Geschwister, aber dennoch eigenständige und verschiedene Wesen, genau wie die Geburt und die Freude darüber. Falls der Tod uns begegnet, möchte ich meinen Frieden vorher mit ihm machen, damit ich in jedem Tag der uns bleiben würde Freude und Dankbarkeit legen könnte. Ich glaube wenn man mit dem Tod hadert, kann man diese letzte Zeit nicht genießen, das würde ich mir mein ganzes Leben lang vorwerfen.
Es mag sein das andere Menschen das anders empfinden, aber ich bin nicht andere.
Es mag sein das ich das irgendwann anders sehe, aber jetzt ist DAS meine Welt und ihre Vorstellung davon.
Nichts ist so beständig wie der Wandel. (Heraklit von Ephesus)

3 Kommentare:

  1. Und diese "Meinung" ist so wie sie ist genau richtig und wichtig!

    Vieles kann ich nachvollziehen, genauso denken.

    Wie es dann tatsächlich ist, im oder nach dem Schlimmsten Fall - das weiss keiner.

    Aber die Hoffnung, die sollte man auch nie verlieren!

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  2. Danke Sandy... ich denke immer das es nicht so selbstverständlich ist, das Menschen so eine Meinung verstehen. Hoffnungen haben wir ja, und die ist auch absolut berechtigt. :c)
    Deine Addy is im Verteiler, Mail geht morgen Abend raus.
    Schönes WE euch!

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  3. Ich finde es sehr gut, dass du dich diesen Gedanken stellst und denke, dass du so auch viel besser mit den Ängsten umgehen kannst, die der Kleine sicherlich auch hat, wenn die schlimmste aller Möglichkeiten nicht völlig verdrängt wird. Trotzdem hoffe ich, dass ihr aus der ganzen Sache einfach völlig heil rauskommt!!!

    LG Squiddy

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